Es freut mich, dass du dich dafür interessierst, mitzuhelfen die Schweiz menschlicher zu gestalten. Es wird auch Auswirkungen auf dich haben, dich selber menschlicher werden lassen, wenn du dich für andere Menschen engagierst.
Dieses Projekt ist aus persönlicher Betroffenheit entstanden. Es gibt keine politische, religiöse oder anderweitige Organisation dahinter. Das Ziel dieses Projektes ist es auf die Problematik von abgewiesenen Asylsuchenden hinzuweisen, aufzuzeigen wie grausam, willkürlich und ungerecht die heutige Asylsprechung für einzelne Menschen in der Schweiz ist. Wenn ich sehe was Gruppen, die besonders Stolz darauf sind "echte Schweizer und Schweizerinnen" zu sein, unserem Land in einigen Bereichen in den letzten Jahren angetan haben, dann bin ich beschämt und traurig.
Sobald ich über Missstände Bescheid weiss, trage ich auch eine Mitverantwortung dafür wenn ich nicht im Rahmen meiner Möglichkeiten etwas dagegen unternehme. In der Schweiz von heute ist dies wieder sehr aktuell. Quer durch die Bevölkerung ist eine zunehmend ausländerfeindliche Haltung in der Schweiz und in ganz Europa festzustellen. Eine nicht geringe Minderheit in der Schweiz sympathisierte mehr oder weniger offen mit einem Diktator der mehrere brutalste Kriege geführt hat, nun ein friedliches Nachbarland in Europa überfiel und dabei schlimmste Kriegsverbrechen beging.
Es ist unsere Verantwortung, dass wir auch heute unsere Stimme gegen die systematische Willkür und Ungerechtigkeit, die im schweizer Asylwesen herrscht, erheben. Jede Generation, muss sich die Demokratie und eine menschliche Gesellschaft immer wieder neu verdienen.
Während meiner beruflichen Tätigkeit hatte ich das Vorrecht tausende unterschiedliche Menschen in herausfordernden Situationen zu begleiten. Darunter waren auch verurteilte Mörder. Wenn wir gegenüber unseren Mitmenschen ein Fehlverhalten an den Tag legen das diese schädigt, schädigt dies immer auch uns, wir verlieren einen Teil unserer Menschlichkeit.
Wenn wir Menschen die Schutz suchen und auf unsere Hilfe angewiesen sind der Rechte berauben, dann berauben wir auch uns. Dies betrifft sowohl diejenigen, die aktiv daran arbeiten Menschen auszugrenzen, wie diejenigen die in einem System mitarbeiten das Menschen ausgrenzt.
Viele Menschen in der Schweiz sind heute von der Angst getrieben, sie könnten wenn sie anderen Menschen helfen würden etwas verlieren. Dabei ist es oftmals umgekehrt. Viele der heutigen Probleme in der Schweiz sind überhaupt Probleme weil in der Gesellschaft das Bewusstsein wie wichtig Teilen ist verblasst.
Wenn ich von meinem Überfluss teile, habe ich am Ende nicht wirklich weniger, die andere Person hat aber mehr.
Wenn ich beginne zu teilen, werden plötzlich auch meine Probleme kleiner. Teilen führt auch zu einem Gefühl das heute als verstaubt gilt, nämlich DANKBARKEIT. Es ist erwiesen das dankbare Menschen glücklicher sind.